Bei wildem Wetter mit strahlendem Sonnenschein, Hagel, Regen und kühlen Temperaturen wurden die neuen Beete besichtigt und der Pavillon an der Feldstraße präsentiert, der die Vision des Gartens auf dem Areal der Alten Rindermarkthalle zeigt. Der Garten im Karolinenviertel hat jetzt viele neue Sitzgelegenheiten zum Reden, Kreidetafeln für Nachrichten und ein „Archiv der Amateursorten“, das die Saatgutproblematik thematisiert, die durch die EU-Verordnung entsteht. (Bilder dazu auch auf www.gruenareal.net)
Es spielten auf dem Fest Ben con Cello und Anne Wiemann mit Vogelmaske ganz wunderbar und laut – mal gemeinsam mit Anwohner_innen, mal für die Zuhörer miteinander. Anne Vaupel servierte Kürbissuppe mit Kräutern und Döndü Özal hatte einen großen Topf voller kleiner leckerer Sarma gemacht. Der Film von utopieTV zeigte die Geschichte und das Ziel der Keimzelle, die zum GrünAreal an der Alten Rindermarkthalle anwachsen will (bald auch online).
Im Zelt, gegen die Witterung versammelt, folgten die Gärtner_innen, Kunstinteressierten und Stadtaktiven den Worten der Redner_innen: Bernd Kniess machte deutlich, dass ein Planungsgarten die zeitgemäße Antwort auf eine neue und behutsame Stadtplanung sein kann. Michael Lingner hob hervor, das der Wert von Kunst nicht in den Objekten liegt, sondern als Wertvorstellung in Kommunikationsprozessen verhandelt wird. Harald Lemke verwies auf die globale Bedeutung von Stadtgärten als einer Politik der lokalen Selbstversorgung, wie in Havanna, oder einer Überwindung überkommener Stadt-Land-Verständnisse, wie schon beim Kartoffelgarten-Projekt von Joseph Beuys. Anke Haarmann rekapitulierte die stadtplanerische und politische Dimension des Gartenprojekts im Karoviertel, wie sie sich auch im Slogan „Keimzelle goes GrünAreal“ niederschlägt.
Um diesen Slogan performativ auf die Straße zu bringen, zogen die Anwesenden mit Musik vor die Alte Rindermarkthalle und platzierten ein Hochbeet und hängende Gärten am Bauzaun. Keimzelle goes GrünAreal!